​Nach der Covid-19-Erkrankung neue Kräfte sammeln

Für Patienten, die sich körperlich und psychisch von einer Covid-19-Erkrankung erholen müssen, hat die Dr. Ebel Fachklinik Heinrich-Heine in Potsdam ein auf die spezielle Symptomatik abgestimmtes, flexibles Therapiekonzept entwickelt.

Regeneration auf allen Ebenen in Potsdam

Aus den vielfältigen Folgen und Begleiterscheinungen der Corona-Pandemie können psychische, psychosomatische und körperliche Folgeerkrankungen resultieren. So sind einerseits direkt vom Virus betroffene Menschen damit konfrontiert, dass Krankheitsverläufe nicht immer vollständig ausheilen und länger anhaltende körperliche als auch psychische Beeinträchtigungen zurücklassen. Auch ist die seelische Belastung durch die Erkrankung oft sehr hoch und es kann zu Anpassungsstörungen, Problemen in der Krankheitsverarbeitung, Ängsten, Depressionen und Traumafolgestörungen kommen. Aber auch bei indirekt durch die Pandemie Betroffenen können psychische und psychosomatische Störungen auftreten, z. B. im Zusammenhang mit der Pflege und dem Verlust von Angehörigen, der überfordernden Arbeit in systemrelevanten Berufen, familiären und beruflichen Problemlagen sowie der Notwendigkeit der Isolation und des sozialen Abstandes.

Mögliche Ursachen für psychische Belastungen im Zuge der Covid-19-Pandemie

  • fortwährende Einschränkungen im privaten und öffentlichen Leben
  • daraus resultierende Isolation und Einsamkeit
  • Verlust und Pflege von Angehörigen mit Corona-Infektion, was zu erheblicher Erschöpfung und komplexen Trauerreaktionen führen kann
  • psychische Belastungssymptome (z. B. Ängste, depressive Verstimmung)
  • Traumafolgestörungen/Anpassungsstörungen durch erhebliches Angsterleben im Rahmen der potenziell lebensbedrohlichen Infektion mit dem SARS-CoV-2 Erreger und der Behandlung
  • berufliche und finanzielle Sorgen (z. B. durch Kurzarbeit, Sorgen um den Verlust des Arbeitsplatzes)
  • Konflikte in Beziehungen (z. B. Probleme in der Versorgung von Kindern, häusliche Gewalt, Partnerschaftsprobleme)
  • psychische Überforderungssituationen (z. B. für Beschäftigte in Alten- und Krankenpflege, Ärzte, Alleinstehende)
  • psychiatrische oder psychosomatische Grunderkrankungen, welche durch die Pandemiesituation ungünstig beeinflusst werden
  • Einschränkung von sportlicher Betätigung und sozialem Austausch

Im Kontext dieser vielfachen Belastungsfaktoren entwickeln sich im Rahmen der Corona-Pandemie vielfältige psychische und psychosomatische Störungsbilder, die im Rahmen einer psychosomatischen Rehabilitationsbehandlung umfassend psychotherapeutisch behandelt werden können.

Symptome des „Long Covid“-Syndroms

Die Auswirkungen einer Infektion mit dem Coronavirus auf Körper und Psyche sind vielseitig. Nach einer überstandenen Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 berichten viele Menschen über anhaltende Beschwerden wie:

  • schwache Atemmuskelkraft und geringe pulmonale Belastbarkeit, Husten
  • neuropsychologische Symptomatik in Form von Wortfindungsstörungen, Konzentrationsschwäche, Merkschwäche
  • anhaltende muskuläre Schmerzen und Schwäche
  • anhaltende Müdigkeit und geringe körperliche und geistige Belastbarkeit

Diagnostik in der Dr. Ebel Fachklinik Heinrich-Heine

Nach erster ärztlicher Aufnahmeuntersuchung erfolgt die internistische und psychologische Eingangsdiagnostik. Bei dieser wird die allgemeine psychische Belastbarkeit untersucht sowie mögliche psychische und psychosomatische Erkrankungen, wie Erschöpfungsdepressionen, Angsterkrankungen und Traumafolgestörungen, die im Kontext mit der Corona-Pandemie oder einer Infektion mit Covid-19 stehen können. Ergänzend führen wir testpsychologische Untersuchungen durch.

Ergänzend umfasst die Eingangsdiagnostik unter anderem folgende Untersuchungen:

  • Klinisches Labor
  • EKG
  • Komplexe multidimensionale psychologische Diagnostik
  • Ggf. Lungenfunktionstest und Belastungs-EKG

Die Therapie des Post-SARS-COV-2-/ COV-19-Syndroms

Je nach Schwerpunkt der Symptome und der Rehabilitationsziele erfolgt die individuelle Therapieplanung:

  • Differentialdiagnostische Einschätzung des psychischen Zustandes
  • Intensive individuelle Psychotherapie im Rahmen von Einzel- und Gruppentherapien
  • Psychoedukation und spezifische Therapieangebote zu Themen wie Depression, Trauerbewältigung, Traumafolgestörungen, Angststörungen und Helfende Berufe
  • Psychoedukation zum Thema psychische und körperliche Auswirkungen von Corona-Infektionen und Pandemiegeschehen
  • Training der Konzentrations- und Merkfähigkeit
  • körperliches Training, Ausdauertraining, Krafttraining
  • Atemphysiotherapie, Atemmuskeltraining

Ergänzend zur allgemeinen Mobilisation und Muskelkräftigung wird das Training der aeroben Ausdauer sowie die Stärkung der Rumpf- und Extremitätenmuskulatur und der Thoraxbeweglichkeit fokussiert. 

Mittels unserem MBOR-Programm kann zudem die berufliche Leistungsfähigkeit der Patienten kontinuierlich gefördert werden. Etwaige bestehende psychische Belastungen können hierdurch bewältigt werden, um die berufliche Teilhabe wiederzuerlangen und zu verbessern. 

Die allgemeine Rehabilitationsdauer beträgt 35 Tage, wobei Verlängerungen möglich sind.

Bei Bedarf wird im Anschluss der stationären Rehabilitation durch einen entsprechenden Nachsorgeplan die Überleitung in die weitere ambulante Behandlung erarbeitet. 

Therapieziele der Post-Covid-19-Rehabilitation

In der Post-Covid-19-Rehabilitation werden Therapieziele im psychischen als auch somatischen Bereich definiert. Oberstes Therapieziel ist in der Reduktion und Bewältigung Corona-assoziierter Beschwerden zu verstehen. Die allgemeinen Alltagsfunktionen sollen verbessert werden, um hierdurch die Teilhabe am Leben vor dem Zustand der Erkrankung zu erzielen.

Therapieziele der psychischen Behandlung:

  • Stabilisierung der psychischen Gesundheit und somit Rückgewinnung der eigenen Lebensqualität
  • Erlernen des Umgangs mit Stress und Belastungssituationen
  • Minderung negativer Affekte, wie bspw. Angst und/oder Depressionen
  • Wiedererlangung einer gesunden inneren Balance
  • Verbesserung der Selbstwahrnehmung und des Selbstwertgefühls
  • Strategien zur Krankheitsbewältigung erlernen

Therapieziele der somatischen Behandlung:

  • Reduktion der bestehenden körperlichen Krankheitssymptome
  • Wiedergewinnung von Vertrauen in die körperliche Belastbarkeit
  • Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit
  • allgemeine körperliche Kräftigung und Mobilisation

Unser erfahrenes Team aus Sozialarbeitern unterstützt Patienten zudem in beruflichen und/oder privaten Problemen und gibt Unterstützung bei sozialmedizinischen Fragen.

Diese umfassende Betreuung ermöglicht es den Patienten, Zukunftsängste zu überwinden und auch nach der Rehabilitation sicher und resilient mit den Herausforderungen des Alltags während der Pandemie umzugehen.

Voraussetzungen für die Post-Covid-19-Rehabilitation

Die Durchführung der Post-Covid-19-Reha setzt folgende Erfordernisse voraus:

  • Vorlage eines aktuell gültigen negativen Corona-Abstriches (PCR-Abstrich)
  • keine einschränkenden Vorgaben durch das zuständige Gesundheitsamt
  • Kriterien zu Entlassung aus dem Krankenhaus bzw. der häuslichen Quarantäne sind erfüllt
  • Patient muss in der Lage sein, sich eigenständig zu versorgen; bei bestehender Selbständigkeit ist eine Direktverlegung aus dem Krankenhaus möglich

​Antragstellung für eine Post-Covid-19-Rehabilitationsmaßnahme

Nach der Genesung von einer Covid-19-Erkrankung haben Sie grundsätzlich Anspruch auf eine diesbezügliche Rehabilitationsmaßnahme, um Ihre Gesundheit und Erwerbsfähigkeit wiederherzustellen und langfristig zu erhalten. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Therapeuten und stellen Sie gemeinsam einen Antrag bei Ihrem Kostenträger!

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