Ein Gedicht über die Reha in Bad Karlshafen
Die schönsten Geschichten schreibt ja bekanntlich das Leben und schöne Gedichte schreiben auch unsere Rehabilitand:innen. Christiane Wendt war im Sommer 2023 für 6 Wochen zur Reha in unserer Dr. Ebel Fachklinik Carolinum in Bad Karlshafen. Sie ist eine sehr kreative Frau und der Aufenthalt in unserem Haus hat ihr so gut gefallen, dass sie ein Gedicht darüber geschrieben hat.
"Die Reha Klinik
Den Koffer gepackt, nun geht es los,
In meinem Hals ein dicker Kloß.
Nach Bad Karlshafen,
Wo sich viele Menschen trafen.
Gehbehindert und mit Stützen,
Rollator und im Rollstuhl sitzend,
Gehen oder liegend, hoffentlich werden sie mich biegen,
und mich wieder auf die Beine kriegen.
Ich bin da und sehe gleich,
in diesem Haus ist auch ein Scheich.
An der Aufnahme, recht nette Damen,
Die mich im Empfang nahmen.
Daniel von der ersten Station
Begrüßte mich in einem herzlichen Ton.
Er zeigt mir das Zimmer, war freundlich und nett,
ich habe sogar ein Krankenbett.
Klamotten ausgepackt, so richtete ich mich ein.
Dann kam die Ärztin in das Zimmer hinein.
Sie schaute sich die Medikamente an,
danach waren einige Fragen dran.
Nachdem das alles war
ich nun hier und nicht zu Hause war.
Ich programmierte mein Gehirn,
hatte Falten auf der Stirn.
Termine hatte ich an diesem Tag keine,
doch ich war jetzt ganz alleine.
Mit meinem Parkinson wollte ich es schaffen,
dass meine Muskeln nicht so erschlaffen.
Am nächsten Tag war volles Programm,
der Muskelkater folgte dann.
Jeden Tag ein bisschen mehr,
dass freute den Therapeuten sehr!
Fortan kamen immer mehr Anwendungen dazu,
der Hydrojet das ist der Clue!
Da wird man tüchtig durchgerüttelt
und der Körper wach geschüttelt.
Zu guter Letzt kann man nur sagen:
Den muss man zu Hause haben!
Heißluft, Massagen und etliches mehr,
wenn man kommt, freuen sich die Damen sehr.
Immer nett, kann ich nur sagen
und das in der Woche an allen Tagen.
Der Speisesaal, ein großer Raum,
viele Menschen und man kennt sich kaum.
Die Damen immer hilfsbereit und nett
und dazu noch ganz adrett.
Sie schieben auch, wenn man nicht kann,
die Rampe hoch, oh man oh man.
Das Essen ist... na ja, was will man sagen,
stellen sich doch viele Fragen.
Manchmal gut und manchmal schlecht,
nicht jedem ist es wirklich recht.
Egal, das ist nicht wichtig,
Bei den Therapeuten bist Du immer richtig!
Bloß alles mitmachen heißt die Devise,
sonst kriegt man nachher noch die Krise.
Ergotherapie ist ganz oben unter dem Dach,
das steht auf dem Zettel, der liegt noch im Fach.
Da kann man Hände, Finger und Füße bewegen,
bei der Stromtherapie sich die Beine regen.
Die Logopädie nicht wegzudenken,
da kann man seine Stimme lenken.
Frau Vogel, ist´ne ganz Nette,
holt die Blubberflaschen aus der Ecke.
Und schon geht es los, die Blubberblasen,
steigen hoch bis in die Nase,
stimulieren Mund und Rachen,
und dann kann man wieder lachen.
Immer im Einsatz sind Pfleger und Schwestern,
Sie kommen sofort, wenn man sie ruft,
auch wenn man nur einen Sender sucht.
Vier Wochen bin ich nun hier, die Zeit vergeht so schnell.
Erschöpft legt man sich schlafen - da wird es auch schon hell.
Verlängerung, bezahlt die Kasse,
sie ist einfach nur Spitzenklasse.
Zwei Wochen darf ich hier noch bleiben,
Mit Anwendungen mir die Zeit vertreiben.
Ich werde dann mal sehen,
Vielleicht kann ich dann gehen.
Der Tag ist gekommen, die Abreise steht an,
es ist schön, dass ich wieder besser laufen kann.
Mit Rollator, doch das ist nicht schlimm,
ich werde üben, so steht mir der Sinn.
Frau Sperling hat es geschafft,
mit Fußreflex und gezielter Behandlung, hab ich jetzt wieder Kraft.
In den nächsten Tagen, wir werden seh´n,
wird auch mein linkes Bein wieder gehen.
Herzlichen Dank, es war sehr schön,
ich kann zufrieden nach Hause geh´n."
Christiane Wendt
im Juni 2023
*Namen aus Datenschutzgründen geändert