Digitale Nachsorge der Klinik Bad Brambach

In der Betreuung der Patienten nach der stationären Reha geht die Fachklinik aus dem oberen Vogtland neue Wege. Digitale Technik kann das Leben erleichtern und Menschen weite Wege, etwa zum Arzt, ersparen sowie zeitlich mehr Unabhängigkeit verschaffen. Ein Beispiel dafür liefert jetzt die Dr. Ebel Fachklinik in Bad Brambach: sie bietet ihren Patienten einen neuen digitalen Service für das Absolvieren von Übungen zu Hause nach einem Reha-Aufenthalt.

Das System für intensive Rehabilitationsnachsorge der Deutschen Rentenversicherung hört auf den Namen Caspar Health und wurde im Mai in Bad Brambach eingeführt – als Antwort auf die Beschränkungen in der Corona-Krise, aber auch als ein Stück Zukunft, wie Klinikleiter Tim Schmachtenberg erläutert. Die erste Bilanz fällt rundum positiv aus. „Fast alle, die für die Tele-Nachsorge infrage kommen, nehmen sie auch in Anspruch“, sagt Therapieleiterin Marén Schiller. Auch ältere Menschen hätten kaum noch Berührungsängste mit der Technik. Jeder Patient wird zudem schon während der Reha in der Klinik an die Hand genommen und Schritt für Schritt ins System eingeführt. Dazu hängen im Gymnastikraum der Klinik drei XXL-Monitore mit der Benutzeroberfläche, wie sie sich dem Nutzer dann zu Hause etwa auf dem Tablet darstellt.

Caspar Health unterstützt bei der Reha-Nachsorge zuhause

Patienten im Bereich Rücken, Knie, Hüfte und Rheuma können bereits an der Tele-Nachsorge teilnehmen. Für Herzpatienten läuft die Vorbereitung. Mehr als 1.000 Übungen, Wissensbeiträge und Entspannungsübungen sind im System hinterlegt. Entsprechend der Erkrankung werden in einem Baukastensystem die Einheiten für jeweils 30 Minuten am Tag zusammengestellt. Das System wird von Therapeuten überwacht, Ansprechpartner sind immer nur einen Klick entfernt. Wenn Patienten nicht zurechtkommen oder andere Ansprüche anmelden, können jederzeit Änderungen vorgenommen werden. Nach Angaben von Tim Schmachtenberg ist die Bad Brambacher Klinik mit ihrem Nachsorgeservice Vorreiter in der Region. Das System stünde auch Patienten offen, die eine Reha in anderen Einrichtungen absolvieren, sowie Mitarbeitern.

Dank Caspar durch die Corona-Krise

Digitale Technik hat der Klinik in Bad Brambach auch geholfen, durch die schwierigen Corona-Monate zu kommen. Fachspezifische Vorträge – üblicherweise gehalten vor einer Gruppe in einem Raum – wurden aufgezeichnet, damit sie Patienten auf den Zimmern anschauen können. Außerdem: Therapiegruppen mussten auf die Raumgröße angepasst und damit verkleinert werden – was eine erhöhte Frequenz bedeutet.

Zeitungsartikel FreiePresse vom 02.07.