Die langfristigen Auswirkungen von COVID-19

Für Patienten, die unter psychischen Folgezuständen nach einer COVID-19-Erkrankung oder aufgrund der allgemeinen Pandemie-Lage leiden, hat die Dr. Ebel Fachklinik Klinik am Park in Bad Steben ein auf die spezielle Symptomatik abgestimmtes, flexibles Therapiekonzept entwickelt.

Post-Covid-19-Behandlung in der Klinik am Park Bad Steben

Die Corona-Pandemie hat die Lebenssituation vieler Menschen weltweit grundlegend verändert. Unter Umständen kann diese veränderte Situation auch zu einer anhaltenden Belastung werden, die schließlich in eine psychosomatische Symptomatik münden kann. So kann die eigene Erkrankung an COVID-19 auch Monate später noch erhebliche gesundheitliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen. Auch ohne sichtbare Organschäden können sich psychische Störungen, wie z. B. Depressionen und Angststörungen, aber auch Erschöpfungssyndrome (z. B. Chronic Fatigue Syndrom) oder sogar Posttraumatische Belastungsstörungen entwickeln und sich nachhaltig auf die Bewältigung der privaten und beruflichen Aufgaben auswirken.

Hält die psychosomatische Symptomatik fortwährend an, ist professionelle Unterstützung durch ambulante Behandlung oder in Form eines stationären Aufenthaltes wichtig und notwendig. Das Behandlungsteam der Klinik am Park ist auf mit der Corona-Krise entstandene oder verstärkte psychische Erkrankungen vorbereitet.

Das Wichtigste in Kürze

Für die bestmögliche Behandlung und das Verständnis Ihrer Beschwerden ist aus unserer Sicht der Weg der Entstehung der Symptomatik ausschlaggebend. Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie können psychische Symptome und Störungen entstehen:

  • bei eigener Corona-Erkrankung und auch Wochen und Monate nach der akuten Phase mit anhaltenden oder neuen Symptomen
  • aufgrund der Auswirkungen der allgemeinen Pandemie-Lage auf die soziale, berufliche und finanzielle Situation
  • durch soziale Isolation (durch Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen, Verlust der Arbeit, Bezug von Kurzarbeitergeld etc.)
  • durch Ängste vor einer potenziell lebensbedrohlichen Infektion mit dem SARS-CoV-2-Erreger
  • durch Schwierigkeiten im häuslichen Miteinander (Probleme in der Betreuung der Kinder, Partnerkonflikte)
  • durch die anhaltend hohe Belastung in der beruflichen Tätigkeit, z. B. als Beschäftigte in der Alten- und Krankenpflege, als Ärzte, als Lehrer und Erzieher, als pflegende Angehörige von Erkrankten
  • durch den Verlust von Angehörigen, insbesondere wenn beispielsweise durch Kontaktbeschränkungen und Besuchsverbote der Abschied nicht möglich war

In allen genannten Fällen besteht die Gefahr, dass sich psychische Erkrankungen, wie z. B. depressive Störungen, Angststörungen, Somatisierungsstörungen entwickeln oder bestehende psychische und psychiatrische Grunderkrankungen verschlimmern.

Im Internet und den Sozialen Medien kursiert der Begriff „Long-COVID-19“, als Sammelbegriff für Langzeitfolgen einer Corona-Erkrankung. Ärzte benutzen eher den Begriff „Post-COVID-19-Syndrom“. Eine einheitliche Definition des Post-COVID-19-Syndroms existiert bislang nicht. In der einschlägigen Literatur sowie in online-Publikationen nimmt die Diskussion um die Langzeitfolgen der Corona-Erkrankung immer mehr Raum ein. Entsprechende Langzeit-Untersuchungen mit verlässlichen Daten gibt es in noch nicht ausreichendem Maße. In einem Artikel des Deutschen Ärzteblattes vom 04.12.20 mit dem bezeichnenden Titel „Der lange Schatten von COVID-19“ wird u. a. Bezug auf eine britische Studie genommen, in der stationär behandelte Patienten nachuntersucht wurden.
8 Wochen nach Entlassung gaben sie an, unter Fatigue (68 %), Atemnot (53 %), Husten (34 %), Depression (14,6 %) zu leiden.

Insgesamt gibt es deutliche Belege dafür, dass infolge einer Corona-Infektion folgende Langzeitfolgen auftreten können:

  • Beschwerden der Atemwege (z. B. Atemnot)
  • Beschwerden des Herz-Kreislauf-Systems (z. B. Herzrasen)
  • Darmbeschwerden
  • Depressionen
  • Schlafstörungen
  • kognitive Störungen (z. B. Konzentrationsprobleme und Vergesslichkeit)

Zudem wird in diesem Zusammenhang wiederholt das Chronic Fatigue Syndrom (CFS) beschrieben, welches sich in anhaltender Müdigkeit und Erschöpfung, Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen einhergehend mit zahlreichen körperlichen Symptomen (u. a. Muskelverspannungen, Kopf- und Gliederschmerzen, Übelkeit, Magen-Darm-Beschwerden) äußert.

Nach erster ärztlicher Aufnahmeuntersuchung erfolgt die allgemeinmedizinische und psychologische Eingangsdiagnostik. Bei dieser wird die allgemeine psychische Belastbarkeit untersucht sowie mögliche stressbezogene Erkrankungen, wie Erschöpfungsdepressionen, Angsterkrankungen und Traumafolgestörungen, die im Kontext mit der Corona-Pandemie oder einer Infektion mit COVID-19 stehen können. Ergänzend führen wir testpsychologische Untersuchungen durch.

Die Eingangsuntersuchung wird ergänzt um:

  • Klinisches Labor
  • Komplexe multidimensionale psychologische Diagnostik
  • Ruhe-EKG oder Belastungs-EKG (bei entsprechender Indikation)

Je nach Schwerpunkt der Symptome und der Behandlungsziele erfolgt die individuelle Therapieplanung:

  • Differentialdiagnostische Einschätzung des psychischen Zustandes und fachärztliche Überprüfung der Krankenhausbehandlungsbedürftigkeit
  • zielorientierte psychotherapeutische Behandlung der psychischen Folgeerkrankungen im Rahmen von Einzel- und Gruppentherapien
  • Psychoedukation zum Thema psychische und körperliche Auswirkungen von Corona-Infektionen und Pandemiegeschehen
  • Lernen von Entspannungstechniken (PMR)
  • Training der Konzentrations- und Merkfähigkeit
  • körperliches Training, Ausdauertraining, Krafttraining
  • Atemphysiotherapie, Atemmuskeltraining

Ergänzend zur allgemeinen Mobilisation und Muskelkräftigung wird das Training der aeroben Ausdauer sowie Stärkung der Rumpf- und Extremitätenmuskulatur und der Thoraxbeweglichkeit fokussiert.

Bei entsprechender Indikation (die drohende Einschränkung der beruflichen und gesellschaftlichen Teilhabefähigkeit) kann nach der krankenhausstationären Behandlung eine Folgebehandlung im Rahmen einer psychosomatischen Rehabilitation beantragt werden. Auch unterstützen wir Sie bei Ihrer Suche nach ambulanten Weiterbehandlungsmöglichkeiten.

In der krankenhausstationären Post-COVID-19-Behandlung werden kurative Therapieziele im psychischen und körperlichen Bereich definiert. Oberstes Therapieziel ist die Besserung und Heilung Corona-assoziierter Beschwerden.

Therapieziele der psychischen Behandlung:

  • Förderung der Krankheitsbewältigung
  • Minderung depressiver Symptome und negativer Affekte wie Angst und Unsicherheit
  • Aktivierung eigener Ressourcen sowie Aufbau angenehmer Aktivitäten
  • Verbesserung des Umgangs mit Stress und Belastungssituationen
  • Verbesserung der Selbstwahrnehmung und des Selbstwertgefühls
  • Wiedererlangung einer gesunden inneren Balance
  • Wiederherstellung der seelischen Gesundheit und somit Rückgewinnung der eigenen Lebensqualität

Therapieziele der somatischen Behandlung:

  • Reduktion der bestehenden körperlichen Krankheitssymptome
  • Wiedergewinnung von Vertrauen in die körperliche Belastbarkeit
  • Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit
  • Verbesserung der Atmung und Abbau bestehender Atembeklemmungsgefühle
  • allgemeine körperliche Kräftigung und Mobilisation

Unser erfahrenes Team aus Sozialarbeitern unterstützt Patienten zudem in beruflichen und/oder privaten Problemen und gibt Unterstützung bei sozialmedizinischen Fragen.

Diese umfassende Betreuung ermöglicht es den Patienten, Zukunftsängste zu überwinden und auch nach der Krankenhausbehandlung sicher und resilient mit den Herausforderungen des Alltags während der Pandemie umzugehen.

Eine psychosomatische Behandlung kommt dann in Frage, wenn psychische Symptome im Vordergrund stehen. Nach unserer Erfahrung der vergangenen Monate treten in Zusammenhang mit der eigenen Corona-Erkrankung sowie der allgemeinen Pandemie insbesondere folgende Syndrome und Störungen gehäuft auf:

  • Chronic Fatigue Syndrom
  • depressive Störungen
  • Angststörungen, wie Panikstörung, Generalisierte Angststörung
  • PTBS
  • Somatisierungsstörungen
  • Zwangsstörungen

Bei anhaltenden körperlichen Beschwerden der Atemwege ist eher zu einer Rehabilitationsmaßnahme mit Schwerpunkt der Behandlung von Atemwegserkrankungen, bei neurologischen Beschwerden entsprechend eine Rehabilitationsmaßnahme mit Schwerpunkt der Behandlung neurologischer Erkrankungen anzuraten.

  • bei Dringlichkeit der baldmöglichsten Herausnahme aus dem Alltag, da dieser bei psychosomatischer Erkrankung nicht mehr bewältigt werden kann
  • wenn die ambulante Versorgung nicht ausreicht oder aufgrund des Mangels an Therapieplätzen nicht eingeleitet werden kann
  • wenn Ängste, Depressionen, Folgen von Stress, Trauer oder gar traumatischen Erfahrungen, körperliche Beschwerden und Schmerzen, für die sich scheinbar keine Ursachen finden, mit ambulanter Therapie nicht mehr ausreichend behandelbar sind

Das ZIEL der Behandlung ist die Wiederherstellung bzw. Besserung Ihrer seelischen und körperlichen Gesundheit. Der WEG dahin ist die kurativ ausgerichtete psychosomatisch-psychotherapeutisch-ärztliche Behandlung.

Für uns als Klinik ist es wichtig, von Anfang an die Indikation für eine krankenhausstationäre Behandlung sicherzustellen (siehe Kriterien für eine stationäre Psychotherapie). Hierfür ist eine Indikationsstellung von einem Facharzt (für Psychiatrie/Psychotherapie, für Neurologie oder für Psychosomatische Medizin) oder einem ambulant behandelnden psychologischen Psychotherapeuten notwendig, aus welcher die Diagnose und ggf. die Formulierung einer Empfehlung für stationäre Psychotherapie hervorgeht. 

 Zur Durchführung der Post-COVID-19-Behandlung müssen konkret folgende Bedingungen erfüllt sein:

  • Krankenhauseinweisung möglichst durch einen Facharzt für Psychosomatische Medizin oder Psychiatrie und Psychotherapie oder einen Psychologischen Psychotherapeuten oder einen Hausarzt
  • Vorgespräch mit unseren Fachärztinnen zur Überprüfung der Indikation und der Krankenhausbehandlungsbedürftigkeit (unabdingbar, um eine Kostenübernahme durch den Kostenträger zu erhalten)
  • Vorlage eines aktuell gültigen negativen Corona-Abstriches (PCR-Abstrich)
  • Alternativ: Durchführung eines Corona-Abstriches bei uns im Haus mit anschließender Zimmerquarantäne bis zum Vorliegen eines negativen Testergebnisses
  • keine einschränkenden Vorgaben durch das zuständige Gesundheitsamt
  • Patient muss in der Lage sein, sich eigenständig zu versorgen; bei bestehender Selbständigkeit ist eine Direktverlegung aus dem Krankenhaus möglich

Bitte nehmen Sie Kontakt mit unserer Patientenverwaltung auf. Sie erhalten dann das notwendige Informationsmaterial, das Sie und Ihr Arzt für eine Krankenhauseinweisung in unsere Klinik brauchen.

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Wir helfen Ihnen gerne weiter. Bei Fragen oder individuellem Beratungsbedarf stehen Ihnen folgende Services zu Verfügung: